Vielfach wird der Gesamtabschluss mit Werkzeugen, die im privatwirtschaftlichen Konzern ihren Fokus haben, angegangen. Doch der kommunale Konzern ist anders! Hier kommen Aspekte hinzu, die in der Privatwirtschaft so gut wie unbekannt sind.
Dieses Kapitel behandelt einige Beispiele. Allen ist gemeinsam, dass sie in nahezu jedem Gesamtabschluss eine Rolle spielen. Die Software sollte also in der Lage sein, mit diesen Fällen auf einfache und verständliche Weise sachgerecht umzugehen.
Beispiel: Angleichung von Nutzungsdauern
Im Anlagenbuch der Stadt ist für das neue technische Rathaus eine Nutzungsdauer von 80 Jahren veranschlagt. Das benachbarte Verwaltungsgebäude der Stadtwerke wird von diesen über 50 Jahre abgeschrieben.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss die Nutzungsdauer des Verwaltungsgebäudes an den kommunalen Standard anzugleichen?
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Beispiel: Aktivierungsverbote
Die Stadtwerke Informatik GmbH hat ein Programm zur Heizkostenoptimierung entwickelt und die hierfür getätigten Aufwendungen aktiviert. Das Kommunalrecht jedoch untersagt die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Wirtschaftsgütern.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss die Aktivierung herauszunehmen und neutralisiert sie hierbei auch die Jahr für Jahr anfallenden Abschreibungen?
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Beispiel: Sonderposten
Der Verkehrsbetrieb hat einen neuen Gelenkbus in Dienst gestellt. Zu den Anschaffungskosten von 400.000 EUR hat er einen Landeszuschuss von 90% erhalten. Im Anlagenbuch des Verkehrsbetriebs ist der Gelenkbus mit seinen „Netto-Anschaffungskosten“ von 40.000 EUR ausgewiesen.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss das Anlagevermögen „brutto“ auszuweisen und den Landeszuschuss als Sonderposten darzustellen? Wird hierbei auch die erhöhte Abschreibung des Gelenkbusses und die jährliche Auflösung des Sonderpostens berücksichtigt?
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Beispiel: Umsatzsteuer
Der Klassiker: Die Stadtwerke schicken der Kommune eine Rechnung über 119.000 EUR. In der GuV der Stadtwerke weisen diese einen Ertrag von 100.000 EUR aus (der Umsatzsteuer-Anteil von 19% ist hier „durchlaufendes Geld“). In der Ergebnisrechnung der Stadt schlägt der Aufwand mit 119.000 EUR zu Buche (der Umsatzsteuer-Anteil ist bei der Stadt „echter Aufwand“).
Bietet die Software eine einfache und wirklich praktikable Möglichkeit, um bei der Aufwands-/Ertragskonsolidierung mit einer solchen Situation umzugehen? Sorgt sie dafür, dass der Umsatzsteueranteil der Kommune als Aufwand im Konzern verbleibt und auf einem entsprechenden Aufwandskonto ausgewiesen wird? Berücksichtigt sie auch den Sonderfall, dass der Aufwand für einen Betrieb gewerblicher Art (BgA) verbucht wird?
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Beispiel: Konzerninterner Anlagenverkauf
Die Kommune verkauft ein Grundstück an das Wohnungsbau-Unternehmen. Das Grundstück steht im Anlagevermögen der Kommune mit 10.000 EUR zu Buche. Der Verkauf erfolgt zum aktuellen Zeitwert von 80.000 EUR. Mit diesem Betrag wird das Grundstück in das Anlagenverzeichnis des Wohnungsbau-Unternehmens aufgenommen. Klar ist, dass das Grundstück in der Gesamtbilanz weiterhin mit seinem ursprünglichen Wert angesetzt werden muss.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss den Wert des Grundstücks von 80.000 EUR auf 10.000 EUR zu reduzieren? Wird dies auch im Gesamt-Anlagenspiegel richtig dargestellt? Für den Fall, dass es sich um ein bebautes Grundstück handelt: Ist die Software in der Lage, auch die Abschreibungen auf das Gebäude so anzupassen, dass der Fall im Anlagenspiegel über die gesamte Restnutzungsdauer korrekt dargestellt wird?
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Beispiel: Aktivierte Eigenleistung
Der Kommunalbetrieb baut eine Grillhütte und verkauft diese für 25.000 EUR (zuzüglich Umsatzsteuer) an die Kommune. Die Kommune stellt die Grillhütte mit diesem Betrag (25.000 EUR plus Umsatzsteuer) ins Anlagenbuch ein.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss diese „aktivierte Eigenleistung“ richtig darzustellen? Kann sie für den Fall, dass die Herstellkosten der Grillhütte nur 10.000 EUR betrugen, den entstandenen Zwischengewinn auf einfache Weise eliminieren? Stellt sie dies – einschließlich der jährlichen Abschreibungen – im Gesamt-Anlagenspiegel richtig dar? Wird hierbei auch der Umsatzsteuer-Anteil berücksichtigt?
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Beispiel: Konzerninterne Ausleihungen
Die Kommune hat dem Abwasserbetrieb 500.000 EUR geliehen. Der aktuelle (noch nicht zurückgezahlte) Betrag von 350.000 EUR steht als Finanzanlage in der Bilanz der Kommune.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um im Gesamtabschluss diese Finanzanlage mit der Verbindlichkeit des Abwasserbetriebs zu verrechnen? Wird hierbei auch der Anlagenspiegel (Finanzanlage der Kommune) und der Verbindlichkeitenspiegel (Verbindlichkeit des Abwasserbetriebs) „spaltengerecht“ angepasst?
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Beispiel: Investitionszuschuss der Kommune
Die Kommune gewährt dem Abwasserbetrieb einen Investitionszuschuss von 1.000.000 EUR zur Erneuerung des Kanalnetzes. Die Kommune weist diesen Investitionszuschuss in ihrer Bilanz als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten aus, den sie über eine Laufzeit von 10 Jahren auflöst. Der Abwasserbetrieb stellt den Investitionszuschuss als Sonderposten in die Bilanz und löst ihn – entsprechend der Abschreibungsdauer der hieraus finanzierten Haltungen und Schächte – über 50 Jahre auf.
Bietet die Software eine einfache Möglichkeit, um diesen Fall im Gesamtabschluss korrekt zu behandeln?